Kerstin Lamm
Ausgestellte Kunstwerke
Vita
IKEBANA COLLAGEN
Japanische Blumenkunst mit konservierten Pflanzen
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Kerstin Lamm ist Hals-Nasen-Ohren-Fachärztin in München und wohnt in Irschenberg (Bayern, Deutschland).
Fasziniert von der japanischen Tradition, Blumen und andere Pflanzen harmonisch zu arrangieren, begegnete Kerstin Lamm vor vielen Jahren den Gestaltungsregeln, die seit über 550 Jahren von den Meistern der ältesten Ikebana-Schule IKENOBO in Kyoto entwickelt und überliefert werden.
In der Ikenobo-Ikebana-Schule von Ingrid Eichinger in Baldham bei München studiert sie systematisch den regelkonformen Aufbau der Arrangements.
Im Lauf der Zeit entwickelte sie mit gepressten und farblich konservierten Wild- und Kulturpflanzen eine eigene und neue Präsentationsform der einzigartigen Ästhetik der Ikenobo-Ikebana-Arrangements im Collagen-Stil.
IKEBANA bedeutet weit mehr als sich wortgemäß übersetzen ließe: ikeru (anordnen) und bana oder hana (Blume). „In einem Ikebana schenken wir den Blumen eine neue Schönheit in einer anderen Umgebung und im Herzen des Betrachters, im Einklang mit der Natur und dem Wechsel der Jahreszeiten“ (I. Eichinger).
So haben die Meister der ältesten Ikebana-Schule IKENOBO in Kyoto ab dem 15. Jahrhundert elaborierte Regeln für die Gestaltung eines harmonischen Ikebana entwickelt.
Man unterscheidet je nach Anzahl, Art, Struktur, Größe und Farben der verwendeten Elemente (Zweige, Blumen, Gräser, Blätter u. a.) sowie ihrer Kombinationen miteinander und asymmetrischen räumlichen Anordnungen zueinander drei Stile: Rikka, Shoka und Jiyuka ("Freier Stil") mit ihren jeweiligen Variationen.
Rikka Shofutai Nr. 9
• Lilium candidum (Madonnen-Lilien)
• Iris - Blätter (Schwert-Lilie)
• Crocosmia × crocosmiiflora (Garten-Montbretie)
• Dianthus caryophyllus (Edel-Nelke)
• Patrinia scabiosifolia (Goldbaldrian)
• Campanula punctata `Sarastro`(Japan-Glockenblume)
• Campanula grandiflora (Chinesische Glockenblume)
• Hosta-Blätter (Funkie)
• Chrysanthemum × grandiflorum (Garten-Chrysantheme)
Die Gestaltungsregeln für die noblen und prächtigen traditionellen Rikka Shofutai sind seit dem 15. Jahrhundert überliefert und wurden bis zum 17. Jahrhundert vollendet.
Es ist der am höchsten entwickelte Stil des Ikebana, die Königin des Ikebana.
Ein Rikka besteht aus vielen verschiedenen Pflanzen, die in komplexen und abwechslungsreichen Kompositionen die Schönheit und Kraft einer japanischen Berglandschaft symbolisieren.
Selbst nach jahrelanger intellektueller und handwerklicher Übung dauert der Aufbau viele Stunden, eher einige Tage, und bleibt höchsten formellen Anlässen und Ausstellungen vorbehalten.
Im Jahr 1999 hat der 45. Großmeister Ikenobo - Sen’ei neue Gestaltungsregeln für moderne Rikka Shinputai veröffentlicht.
Diese zauberhaften, extravaganten Kompositionen werden nicht nur einem zeitgenössischen Ambiente gerecht, sondern sind zudem Spiegel eines dynamischen, aufgeschlossenen Lebensstils.
Rikka Shinputai Nr. 10
• Eriobotrya oder Photinia japonica Blätter (Loquat)
• Heliconia (Hummer-Scheren)
• Celosia argentea var. cristata subvars. (Hahnenkamm)
• Craspedia globosa (Trommel-Schlegel)
• Echinops bannaticus (Banater Kugeldistel)
• Asparagus densiflorus 'Myers' (Fuchsschwanz-Farn)
• Nephrolepis exaltata (Schwert-Farn)
Rikka Shinputai Nr. 13
• Dicksonia berteroana (Baum-Farn)
• Hibiscus rosa-sinensis (Hibiskus; Chinesische Rose)
• Iris - Blätter (Schwert-Lilie)
• Clematis alpina (Alpen-Waldrebe)
• Capsella bursa-pastoris (gewöhnliches Hirtentäschel)
• Vaccinium myrtilus (Wilde Heidelbeere; Blaubeere)
• Anthurium andreanum - Blatt (Flamingo-Blume)
• Dianthus Barbatus 'Green Trick' (Bart-Nelke)
• Delphinium (Rittersporn)
Shoka Shinputai Nr. 15
• Strelitzia reginae (Königin-Strelitzie; Papageien-Blume)
• Monstera pertusum (Fensterblatt)
• Heliconia (Hummer-Scheren; falsche Paradiesvogel-Blume)
Die Gestaltungsregeln für die eleganten und grazilen traditionellen Shoka Shofutai sind seit dem 18. Jahrhundert überliefert.
In einem Shoka werden mit einem, zwei oder drei floralen Materialien die intrinsischen, spezifischen Eigenschaften der Pflanzen (jap. shussho) in ihrer ganzen Schönheit zum Ausdruck gebracht.
Der 45. Großmeister Ikenobo - Sen’ei hat im Jahr 1977 neue Gestaltungsregeln hinsichtlich der Auswahl, Kombination und räumlichen Anordnung der Pflanzen publiziert.
Beruhend auf den traditionellen Konzepten und Werten entstanden raffinierte und spannungsvolle moderne Shoka Shinputai von einzigartiger avantgardistischer Klarheit und Brillanz.

